Einführung in die Manuelle Therapie
Die Manuelle Therapie beinhaltet spezielle Mobilisationstechniken, wie das Dehnen oder Strecken von Gliedmaßen und Gelenken mithilfe von Zugreizen. Physiotherapeuten untersuchen die Gelenkmechanik, die Muskelfunktion und die Koordination der Bewegungen, bevor ein individueller Behandlungsplan festgelegt wird. Die Therapie bedient sich sowohl passiver Techniken als auch aktiver Übungen.
Zum einen werden blockierte oder eingeschränkte Gelenke durch sanfter Methoden mobilisiert, zum anderen können durch individuelle Übungen instabile Gelenke stabilisiert werden. Ziel des Behandlungskonzeptes ist die Wiederherstellung des Zusammenspieles zwischen Gelenken, Muskeln und Nerven.
Techniken und Methoden
Die wichtigsten Methoden:
Der Therapeut wählt aus diesen und weiteren Techniken die geeignete Methode aus, die zum individuellen Beschwerdebild des Patienten passt.
Unterschiede zwischen Manueller Therapie und anderen Behandlungsmethoden
Die Manuelle Therapie unterscheidet sich von anderen Behandlungsmethoden durch ihre Herangehensweise und die Techniken, die sie anwendet.
Während bei anderen Behandlungsmethoden, wie der Krankengymnastik, die Funktion der betroffenen Körperbereiche durch gezielte Übungen verbessert wird, werden bei der Manuellen Therapie gezielt Fehlfunktionen im Bereich der Gelenke, Muskeln und Nerven behandelt.
Die Manuelle Therapie setzt dabei vor allem auf die Arbeit des Therapeuten mit seinen Händen.
Ein weiterer Unterschied liegt in der Anwendung. Die Manuelle Therapie wird häufig bei akuten Beschwerden im Bereich der Gelenke eingesetzt, während andere Behandlungsmethoden, wie die Krankengymnastik, eher bei chronischen Erkrankungen oder nach Operationen eingesetzt werden.
Zudem ist die Manuelle Therapie oft eine kurzfristige, aber intensive Behandlung, während andere Behandlungsmethoden eher langfristig angelegt sind und regelmäßig durchgeführt werden sollten.
Ausbildung und Qualifikationen von Physiotherapeuten in der Manuellen Therapie
Um als Physiotherapeut in der Manuellen Therapie arbeiten zu können, muss man eine spezielle Weiterbildung absolvieren. Diese Weiterbildung dauert im Schnitt 400 Stunden und wird mit einer Prüfung abgeschlossen. Nach erfolgreichem Abschluss der Weiterbildung tragen die Zusatzausbildungen die Bezeichnungen „Manuelle Therapie“ oder „Manuelle Orthopädische Therapie“.
Das Zertifikat in Manueller Therapie qualifiziert Physiotherapeuten zur strukturierten Untersuchung und Behandlung von Patienten mit Beschwerden des Bewegungssystems. Darüber hinaus berechtigt das Zertifikat zur Abrechnung der Kassenposition „Manuelle Therapie“. Diese beiden Aspekte machen das Zertifikat zu einer unverzichtbaren Qualifikation für angestellte und selbstständige Physiotherapeuten.
In der Weiterbildung erlernen Physiotherapeuten spezielle Techniken zur Behandlung von reversiblen Funktionsstörungen des Bewegungsapparates. Dazu gehören Techniken der Mobilisation (Handgriffe zur Steigerung der Beweglichkeit) sowie der Manipulation (Handgriffe, bei denen ein minimaler Kraftimpuls ausgeübt wird).